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Welche Berufswege eröffnen sich eigentlich nach einem Medieninformatik Studium? Irgendwas mit Computern, ja. Aber was genau? In unserer Rubrik "Medienprofis berichten aus ihrem Beruf" gewähren Absolventen verschiedener Medienstudiengänge Einblicke in ihr Berufsleben.

Für das nachfolgende Interview hat sich dankenswerterweise Mirko H., Android Developer bei einem Internetunternehmen, Zeit genommen und berichtet aus seinem Berufsalltag.

App Entwickler
App Entwickler

App-Entwickler Android

Mirko H.

Bachelor Medieninformatik an der BHT Berlin

Android Developer bei einem Internetunternehmen

Interview

Lieber Herr H., Sie haben den Bachelor Medieninformatik an der BHT Berlin studiert. Warum haben Sie sich für dieses Studienfach entschieden und was hat Sie an den Berufsmöglichkeiten gereizt?

Mir war schon im Alter von 14 Jahren klar, dass ich „etwas mit Computern“ machen will.

Hallo, erst einmal Danke für diese Möglichkeit! Mir war schon im Alter von 14 Jahren klar, dass ich „etwas mit Computern“ machen will. Nach den ganzen Computerspielen kam irgendwann die Frage: Wie macht man eigentlich so ein Spiel?

Später zeigte mir ein Freund, wie man seinen Computer durch einfachste Programme lahm legen kann. Das alles hat dazu geführt, dass ich mich für Informatik interessiert habe und mich dann später auch für Medieninformatik entschieden habe.

Wie sah Ihr Werdegang nach dem Studienabschluss bis zu Ihrem heutigen Job aus? Und was waren die typischen Einstiegsjobs Ihrer Kommilitonen?

Nach dem Studium bin ich sofort bei der Sengaro GmbH, einem österreichischen Unternehmen mit Sitz in Innsbruck, untergekommen. Ein sehr kleines Start-Up mit damals nicht mehr als 10 Mitarbeitern. Ich habe von Berlin aus für die Firma gearbeitet, im Homeoffice wie auch in einem Büro eines Partners. Nach ca. einem Jahr gingen die Pläne der Firma leider nicht auf und ich hatte die Option nach Innsbruck zu kommen, was für mich leider keine Option war. Direkt im Anschluss habe ich dann einen Job als „Engineering Consultant“ bei der Bardenheuer GmbH bekommen. Aber nachdem ich mich einen Monat dort gelangweilt habe, weil es keine Projekte gab, habe ich dann den Job bei meiner jetzigen Firma angenommen, die sich schon in der Bewerbungsrunde vorher für mich interessiert hatten.

Von meinen Kommilitonen weiß ich nicht all zu viel, einige haben sich selbstständig gemacht, bei anderen sah es so ähnlich aus wie bei mir. Die Bereiche waren sehr unterschiedlich, von Qualitätsmanagement bis hin zu Softwareentwicklung bei IBM war alles dabei. Am Ende des Studiums gab es sehr viele Türen, die man hätte wählen können: Web-Entwicklung, Mobile-Entwicklung, Spiele-Entwicklung, Design, Video oder Audio Bearbeitung, das Spektrum war sehr groß.

Kommen wir zu Ihrem Beruf: Welche Aufgaben haben Sie als Android Developer?

Die Verantwortung eines Entwicklers ist es, die Qualität seiner Arbeit bzw. seiner Application sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass alles so funktioniert wie man sich das vorstellt.

Als Android Developer hat man die Aufgabe Apps zu entwickeln. Am wichtigsten dabei ist es für mich, dies mit einem hohen Anspruch an Qualität zu tun und nicht einfach die oft schon vorhandenen iOS Apps 1 zu 1 nach Android zu portieren. Android funktioniert anders als iOS und Android – Nutzer sehen nicht gerne von iOS portierte Apps auf ihren Geräten. Das Android typische Verhalten muss beachtet werden. Zu den Hauptaufgaben gehören auf jeden Fall das Programmieren aber auch das Diskutieren über Funktionen und Design. Man muss Kompromisse finden, Ideen einbringen und schlagfertige Argumente für oder gegen Features bringen können. Manchmal gibt es Features, die schön aussehen, aber kaum einen Nutzen haben und sehr aufwendig sind.

Eine der großen Herausforderungen ist es, sich gegen iOS zu behaupten. Man arbeitet natürlich sehr eng mit den iOS Entwicklern zusammen. Im Gegensatz zu iOS gibt es über 2.000 verschiedenste Geräte mit unterschiedlichen Displays und unterschiedlichsten Android Versionen. Man muss darauf achten, dass es überall gut aussieht und funktioniert, das ist eine der größten Herausforderungen.

Ebenso wichtig wie die Features einer App ist die Planung. Wer hat wann welche Aufgabe zu lösen? Wie lange braucht es? Liegt die Entwicklung noch im Zeitplan? Alles Fragen, die in täglichen Meetings geklärt werden müssen und geplant werden. Die Verantwortung eines Entwicklers ist es, die Qualität seiner Arbeit bzw. seiner Application sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass alles so funktioniert wie man sich das vorstellt. Es gibt nur zwei Arten von Entwicklern: Die, die entwickeln und die, die nachdenken bevor sie entwickeln. Es ist immer besser vorher noch mal genau nachzudenken oder sogar Skizzen zu machen bevor man loslegt.

Der Kontakt zu Kunden bleibt in meinem speziellen Fall oft aus, aber das stört mich auch ehrlich gesagt nicht, das dürfen gerne andere übernehmen, die sich damit auskennen. In der App-Entwicklung allgemein gibt es extrem viele Projekte, ich selber habe neben meinem eigentlichen Projekt in der Firma noch eigene, private Projekte, um die ich mich in meiner Freizeit kümmere. Eine App zum Managen von seinen Passwörtern z.B. oder eine Party App „Party Buddy“, mit der man die besten Partys in seiner Umgebung finden kann.

Das spannendste an dem Beruf des Android-Entwicklers ist es, dass man immer neue Dinge lernen kann und in unterschiedlichsten Bereichen Projekte findet, aber ich denke, das gilt für sämtliche Jobs als Entwickler, egal in welchem Bereich.

Wenn jemand den gleichen Karriereweg wie Sie einschlagen möchte – was würden Sie ihm/ ihr raten?

Die mobile Entwicklung ist ein wachsender Markt und es gibt noch viel zu entdecken. Auch wenn es schon viele Apps gibt, kann man immer noch versuchen sie besser zu machen. Ich denke, das Wichtigste was ich gerade mitgeben kann ist: Keep it as simple as possible.

Ich rate auch zu einem Auslandsaufenthalt! Ich habe es leider verpasst und ärgere mich heute. Viele Unternehmen sind international angesiedelt oder die Mitarbeiter kommen häufig von überall her und man sollte gut Englisch sprechen können. Dabei hilft ein Aufenthalt im Ausland sehr.

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in Ihren Beruf!

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