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Viele Studieninteressenten können sich nicht vorstellen, welche vielfältigen Jobs man nach einem Medienstudium aufnehmen kann. Das liegt an den dutzenden interessanten Jobmöglichkeiten in der Branche. In unserer Rubrik "Medienprofis berichten aus ihrem Beruf" gewähren viele Experten Einblicke in ihr Berufsleben.

Für das nachfolgende Interview hat sich dankenswerterweise Bernhard W., Leiter Kommunikation und Marketing eines Museums, Zeit genommen und berichtet aus seinem Berufsalltag.

Leiter Kommunikation und Marketing
Leiter Kommunikation und Marketing

Leiter Kommunikation und Marketing

Bernhard W.

Bachelor Angewandte Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen

Leiter Kommunikation und Marketing eines Museums

Interview

Lieber Herr W., Sie haben mit dem Bachelor Angewandte Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Uni Duisburg-Essen den Grundstein für eine Karriere in der Medienbranche gemacht. Wieso haben Sie sich für die Medien als Studien- und Berufsfeld entschieden?

Grundsätzlich wollte ich beruflich mit Menschen zu tun haben. Des Weiteren glaube ich, dass ein Großteil der Probleme der Menschen mehr oder weniger auf Probleme in der Kommunikation zurückzuführen sind. Hier einwenig „entwirrend“ tätig werden zu können, hat mich gereizt.

Wie sah Ihr Werdegang nach dem Studienabschluss aus? Sind Sie der Medienbranche treu geblieben? Und was waren die typischen Einstiegsjobs Ihrer Kommilitonen?

In Deutschland scheinen die Universitäten sich noch nicht voll auf die Ergänzung von Bachelor und Master eingestellt zu haben, so dass ich mich außerhalb der Landesgrenzen umgeschaut habe und in Australien bei einem spannenden Masterprogramm fündig geworden bin. Die Zwischenzeit konnte ich wunderbar mit einem Optimierungsprojekt für eine Webseite eines Solar-Anlagen-Vertreibers verbringen.

Nach meinem Master in Australien und verschiedenen Praktika dort hatte ich mir selbst das Ziel gesetzt, Dinge zu kommunizieren, die man nicht anfassen kann. Also Ideen statt Produkte. Dieses Ziel habe ich nach meiner Rückkehr viel und laut verkündet, was mich zu einem Gespräch mit dem Generaldirektor des Deutschen Museums geführt hat. Dieser hat zu der Zeit jemanden für die Kommunikation des Hauses gesucht und hat mir nach unserem Gespräch das Vertrauen geschenkt.

Zuletzt habe ich mir durch einen berufsbegleitendes MBA Programm noch wirtschaftliches Management Know-How angeeignet. Kommilitonen aus meinem Bachelor-Programm sind in ganz unterschiedlichen Bereichen gelandet. In der IT eines Lebensmittelhändlers, bei Branchenverbänden, der Chemischen Industrie oder auch in der Beratung. Aber fast immer im Kommunikationsbereich.

Kommen wir zu Ihrem Beruf: Sie sind Leiter Kommunikation und Marketing des Deutschen Museums in München. Was können wir uns unter Ihrem Beruf vorstellen?

Das Spannendste an meiner Tätigkeit ist eigentlich, dass ich mich immer wieder in andere komplexe und spannende Themenfelder einarbeite.

Im Deutschen Museum kommuniziere ich nun die unterschiedlichsten Themen aus Technik, Naturwissenschaften, Politik, Wirtschaft und Tourismus über genauso vielfältige Kanäle. Zunächst galt es die Pressestelle in das digitale Zeitalter zu führen und hierdurch Räume für neue Herausforderungen wie Web 2.0 oder auch unsere Generalsanierung zu schaffen. Neben Ausstellungen die zum Teil von Bundes- und Staatsministern, manchmal auch vom Bundespräsidenten persönlich, eröffnet werden besteht der Alltag aus einen steten Grundrauschen von diversen Anfragen: Von „der Toaster wird 50 Jahre alt”, “Haben Sie einen Ansprechpartner“ über Absprachen mit Partnerunternehmen bis hin zu Telefonkonferenzen mit NASA Wissenschaftlern. Etwa 200 Film- und Fernsehteams jedes Jahr bekommen von uns eine Drehgenehmigung und müssen mal mehr, mal weniger betreut, mit Hintergrundinformationen versorgt und auch vor der Kamera mit Statements bedient werden. Hier machen sich heute noch meine Hobby-Bühnenerfahrungen aus meiner Zeit vor dem Studium bezahlt.

Ein großes Projekt der letzten und kommenden Jahre ist unsere Generalsanierung. Dieses 400 Millionen Euro Projekt haben wir zunächst so kommuniziert, dass wir neun DAX Konzerne dazu bewegen konnten, uns jeweils fünf Millionen Euro zu spenden. Mit diesem Grundstock und weiterer Medienarbeit konnten wir schließlich die Politik dazu bewegen, die restliche Finanzierung sicherzustellen. Hierbei hatte ich viel mit den Kommunikationsverantwortlichen der DAX Konzerne und der Ministerien zu tun.

Das Spannendste an meiner Tätigkeit ist eigentlich, dass ich mich immer wieder in andere komplexe und spannende Themenfelder einarbeite. Einmal geht es um Bio- und Nanotechnologie, dann wieder um die Mobilität von morgen oder die Anwohnervorbehalte von Windenergieanlagen. Politik und Wirtschaft spielen fast immer auch eine Rolle, die zunächst nicht offensichtlich ist, aber nicht selten einen großen Ausschlag gibt.

Vor kurzem habe ich mit Google das Deutsche Museum auch mit den Indoor Maps begehbar gemacht. Wir haben noch ein paar andere Sachen vor, die wir angehen können, sobald die Verträge für beide Seiten stehen. Auch das ist etwas, womit ich vor meiner Tätigkeit hier nicht gerechnet hätte, dass dies in meinen Aufgaben bereich fallen würde.

Wenn jemand den gleichen Karriereweg wie Sie einschlagen möchte – was würden Sie ihm/ ihr raten?

Ich persönlich habe verschiedene Interessen kombiniert (Kommunikation, Politik, Wirtschaft) und habe damit meinen Weg gefunden. Bei einem speziellen Interesse macht eine Ausrichtung als Spezialist sicherlich Sinn, ansonsten sollte man mit zwei bis drei Interessen sich seine Nische und seinen Weg suchen.

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in Ihren Beruf!

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