Für das duale Studium gibt es verschiedene Zeitmodelle. Es hängt von der Hochschule und dem Unternehmen ab, welches Modell angeboten wird. Wir stellen dir die drei häufigsten Modelle hier vor:
Beim Blockmodell verbringt man abwechselnd 2 bis 3 Monate in der Hochschule und im Unternehmen. Das Gute daran ist, dass du dich in diesen Monaten normalerweise voll auf den Bereich konzentrieren kannst, in dem du gerade bist und nicht nach einem langen Arbeitstag noch Hausaufgaben erledigen musst, weil du am nächsten Tag wieder Vorlesung hast.
Beim sogenannten Wochenmodell wechselst du innerhalb der Woche zwischen Hochschule und Unternehmen. Das bedeutet, du bist 2 feste Tage die Woche in der Hochschule und arbeitest die anderen 3 Tage im Unternehmen. Der Vorteil daran ist, dass dein Studium sehr abwechslungsreich gestaltet ist und du das erlernte Wissen aus den Vorlesungen noch zeitnaher im Unternehmen anwenden kannst. Allerdings musst du dabei regelmäßig nach der Arbeit oder am Wochenende noch lernen.
Das Abendmodell kommt ebenfalls regelmäßig beim dualen Studium vor. Dabei gehst du unter der Woche ganz normal arbeiten, hast aber an 1-2 Abenden in der Woche und häufig samstags deine Vorlesungen. Die Theoriephase kann dabei auch oft als Fernstudium erfolgen. Das heißt, du musst nicht immer zu einer Hochschule fahren, sondern nimmst online an den Seminaren teil bzw. werden die Inhalte online zur Verfügung gestellt, sodass du dir deine Lernzeit selbst einteilen kannst.
Genauso wie es verschiedene Zeitmodelle gibt, gibt es auch unterschiedliche Studienmodelle. Wir erklären dir hier die häufigsten:
Ausbildungsintegrierend
Diese Form haben die meisten im Kopf, wenn es um ein duales Studium geht, denn beim ausbildungsintegrierenden Studium erwirbst du sowohl deinen Bachelorabschuss von der Hochschule als auch eine anerkannte Berufsausbildung in deinem Praxisunternehmen (inkl. Prüfung vor der IHK o. Ä.). Du hast also zwei Abschlüsse innerhalb von 3-4 Jahren und damit einen großen Vorteil vor deinen Mitbewerbern, die evtl. „nur“ ein Studium bzw. „nur“ eine Ausbildung gemacht haben. Beim ausbildungsintegrierenden Modell absolvierst du deine Praxisphasen zwingend beim gleichen Unternehmen.
Praxisintegrierend
Das praxisintegrierende duale Studium verläuft ähnlich zum ausbildungsintegrierenden – die einzige Ausnahme: Am Ende deines dualen Studiums hast du „nur“ deinen Bachelor und nicht noch zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung. Daher kann es sein, dass du deine Praxisphasen nicht nur bei einem Unternehmen ablegst, sondern ähnlich wie bei Praktika für jede Praxisphase ein neues Unternehmen benötigst. Das hat den Vorteil, dass du direkt Einblick in verschiedene Unternehmen bekommst, du Arbeitsabläufe miteinander vergleichen und mehr Kontakte knüpfen kannst. Der Nachteil ist, dass die Suche viel Zeit kosten kann und du weniger tief in den Prozessen drin bist, weil du nur für einen relativ kurzen Zeitraum in der Firma bist.
Berufsintegrierend
Die berufsintegrierende Variante bietet sich vor allem für diejenigen an, die schon eine Ausbildung abgeschlossen haben bzw. bereits im Berufsleben stehen. Die Studieninhalte werden dabei speziell auf deine berufliche Tätigkeit ausgerichtet, sodass ein konkreter Mehrwert für deine Arbeit im Unternehmen entsteht. Für die Vorlesungen wirst du von deiner Firma freigestellt.
Berufsbegleitend
Das berufsbegleitende Studium führen wir vor allem der Vollständigkeit halber auf, denn dabei handelt es sich weniger um ein duales Studium als viel mehr um eine Weiterbildung. Bei dieser Variante gehst du ganz normal arbeiten und studierst abends oder am Wochenende – entweder als Fernstudium oder als Präsenzstudium, so wie es für dich am besten passt. Es besteht aber in der Regel keine Kooperation zwischen Hochschule und Arbeitgeber.
Das duale Bachelorstudium ist sehr beliebt und bei Arbeitgebern hochgeschätzt. Daher entstehen auch immer mehr duale Masterangebote, noch sind die Angebote allerdings überschaubar. Der duale Master erfolgt in der Regel berufsintegrierend.
Bewerbungsverfahren
Bei der Bewerbung für ein duales Studium gibt es einige Besonderheiten im Vergleich zum klassischen Studium. Darauf solltest du achten, wenn du auf der Suche nach einem dualen Studienplatz bist.
Denn du bewirbst dich in den meisten Fällen nicht bei der Hochschule, sondern zuerst bei einem Unternehmen, das einen dualen Studienplatz anbietet. Die Unternehmen kooperieren normalerweise mit bestimmten Hochschulen, sodass du gar nicht die Wahl zwischen verschiedenen Hochschulen hast. Wenn du also das Bewerbungsverfahren bei einer Firma erfolgreich durchlaufen hast und die Voraussetzungen für den Studienplatz an der Hochschule erfüllst, hast du meistens auch direkt einen Studienplatz an einer Hochschule.
Aber auch nur meistens: Denn bei einigen wenigen Hochschulen musst du noch einen Eignungstest durchlaufen, bevor du endgültig zugelassen wirst.
Viele Hochschulen, die ein duales Studium anbieten, haben auf ihrer Homepage auch eine Liste mit kooperierenden Unternehmen. Dort kannst du dich also als erstes informieren, wenn du noch auf der Suche nach einem Praxisunternehmen bist.
Es gibt manchmal aber auch die andere Richtung – vor allem beim praxisintegrierenden Studium, bei dem du deine Praxisphasen nicht unbedingt bei einem Unternehmen absolvierst, sondern eher als Praktikum in verschiedenen Firmen. In diesem Fall ist es möglich, dass du dich zuerst bei der Hochschule bewirbst und dir danach erst eine Firma (oder mehrere Firmen) suchst. Normalerweise hilft dir die Uni dabei, damit du auch auf jeden Fall ein Unternehmen für die Praxis hast.
Wenn du schon eine Firma gefunden hast, die eigentlich kein duales Studium anbietet, kannst du es dort immer noch vorschlagen – vielleicht richten sie es für dich ein. Viele Hochschulen bieten dabei ihre Hilfe an. Die Chancen stehen allerdings deutlich besser, wenn das Unternehmen dich schon kennt, z. B. durch ein Praktikum oder einen Nebenjob.
Studiere maximal praxisnah
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Für einen dualen Studienplatz stellen sowohl das Unternehmen als auch die Hochschule Anforderungen an dich.
Die Voraussetzungen der Unternehmen variieren je nach Stelle und Branche, aber folgende Punkte stehen eigentlich immer in der Stellenbeschreibung:
Gute Noten: Manchmal musst du einen bestimmten Abischnitt vorweisen können, manchmal aber auch nur gute Noten in bestimmten Fächern wie z. B. Mathe oder Deutsch. (Das ist jeweils abhängig von der Stelle, auf die du dich bewirbst.) - Gute Englischkenntnisse
- Motivation und Disziplin
- Teamfähigkeit
- Selbstständige Arbeitsweise
Zu den Voraussetzungen der Hochschulen gehören in der Regel:
- Hochschulzugangsberechtigung (Abitur)
- Arbeitsvertrag mit (kooperierendem) Unternehmen
Eventuell stellt auch die Hochschule noch eigene Zulassungsanforderungen, z. B. gute Noten in bestimmten Fächern oder bestimmte Fremdsprachenkenntnisse. In den meisten Fällen reicht aber die (Fach-)Hochschulreife und der Arbeitsvertrag.
Du siehst also, dass der Ablauf bei einem dualen Studium doch noch mal etwas anders ist, als bei einem klassischen Vollzeit-Studium. Dementsprechend solltest du dich frühzeitig bewerben, denn viele Unternehmen starten ihre Suche nach den passenden Bewerbern bereits ein Jahr vor Studienstart.