Der Fokus des Filmwissenschaft Studiums liegt auf der Theorie und Geschichte von Raum- und Zeitbildung im Kino und hat damit einen eher höheren Theorieanteil. Wer ein praktischeres Handwerk erlernen möchte, kann beispielsweise auf ein Regie Studium zurückgreifen. Im Filmwissenschaft Studium beschäftigst du dich mit Fächern wie Literatur- oder Kunstwissenschaft, Filmanalyse oder der Filmästhetik. Darüber hinaus kannst du auf folgende Module treffen:
- Filmtheorie
- Filmgeschichte
- Soziologie
- Theaterwissenschaft
- Wissenschaftspraxis und Medienkultur
Dabei kann sich das Studium je nach Hochschule in eine Grundlagenphase sowie eine Aufbauphase einteilen. Erstere dient als Einführung in die Filmgeschichte und -theorie, wobei du dich im Aufbaustudium eher mit den für dich interessanteren Themen beschäftigen kannst. Hier finden oft Seminare zu Genres, Epochen oder einzelnen Filmemachern statt. Im Filmwissenschaft Master hast du dann die Möglichkeit, dein Wissen weiterhin zu vertiefen. Das kannst du beispielsweise auch innerhalb eines Kunst- und Filmwissenschaft Studiums tun, wenn du deinen Studienschwerpunkt auf letzteres legst.
Die Voraussetzungen zum Filmwissenschaft Studium unterscheiden sich je nach Hochschule. An einer Fachhochschule reicht für gewöhnlich das Fachabitur aus, während du an einer Universität oder Filmhochschule Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife vorweisen musst.
Da es sich um einen beliebten Studiengang handelt, ist dieser oft zulassungsbeschränkt. Der NC ändert sich von Jahr zu Jahr, liegt aber meist zwischen 1,3 und 2.0.
Ebenfalls erwarten einige Hochschulen neben einem Nachweis über die Kenntnisse der englischen Sprache auch ausreichende Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache, um sich mit Fachliteratur beschäftigen zu können. Vor allem aber ist diese Literatur auf Englisch verfasst.
Persönliche Voraussetzungen
Als angehender Student der Filmwissenschaft solltest du dich nicht nur für Filme und deren Geschichte interessieren, sondern auch gute Noten in Fächern wie Deutsch und Kunst vorweisen können. Während des Studiums wird es dir auf jeden Fall weiterhelfen, wenn dir wissenschaftliches Arbeiten Spaß macht und du genügend Ausdauer für die vielen Texte mitbringst. Analytisches Denken ist ebenfalls von Vorteil.
Analytisches Denken hat dich vermutlich auch schon zu dem Gedanken geführt, wie du das Ganze finanzieren möchtest, denn auch Geisteswissenschaftler/innen können nicht nur von Luft und Lesen leben. Deshalb haben wir dir Tipps und Infos in unserem Ratgeber zum Thema Kosten und Studienfinanzierung zusammengestellt.
Filmwissenschaft lässt sich momentan ausschließlich in Form eines Vollzeit Studiums absolvieren. Üblicherweise nimmst du dabei an klassischen Vorlesungen wie auch Übungen teil, in denen du dich mit allen Aspekten rund um das Thema Filmwissenschaften beschäftigst.
Den Bachelor of Arts erhältst du in der Regel nach sechs Semestern, am Ende des Studiums steht dabei die Bachelorarbeit an. Anschließend kannst du dir innerhalb zwei weiterer Jahre den Master of Arts erarbeiten. Dieser eignet sich besonders dann, wenn du dein Wissen auch weiterhin vertiefen möchtest. Hier hast du die Möglichkeit, dich für den Schwerpunkt zu entscheiden, der dich am meisten interessiert, beispielsweise Mediendramaturgie oder Theaterwissenschaft. Der Abschluss bildet dabei die Masterarbeit.
Allerdings muss man hinzufügen, dass sich das Angebot der Hochschulen sowohl beim Bachelor wie auch Master Studiengang bisher noch in Grenzen hält. Eher findet man das Fach als Spezialisierung des Medienwissenschaft Studiums. Es empfiehlt sich, die Inhalte der einzelnen Studiengänge zu vergleichen, um die für dich beste Entscheidung zu treffen.
Teil des Studiums ist auch ein Berufspraktikum, das dir die Chance gibt, Praxiserfahrung zu sammeln. Nicht an jeder Hochschule ist ein solches Praktikum Pflicht. In späteren Semestern kannst du je nach Interesse auch ein Auslandssemester absolvieren.
Als Absolvent des Filmwissenschaft Studiums begegnest du keinem fest umgrenzten Berufsfeld. Tatsächlich gibt es vielseitige Möglichkeiten, ins Berufsleben einzusteigen. Einige Filmwissenschaftler sind beispielsweise in Redaktionen tätig, bearbeiten Drehbücher und entwickeln Sendekonzepte. Man kann sie bei Filmproduktionen, beim Fernsehen oder in Print- und Onlinemedien finden. Generell können sie in folgenden Berufen tätig werden:
- Sendekonzeptentwickler
- Redakteur
- Produzent
- Werbefachmann
- Filmkritiker
- Festivalleiter
Während die einen sich damit beschäftigen, Filmkritiken zu schreiben, entscheiden sich andere dafür als Drehbuchschreiber tätig zu werden oder sogar in Museen zu arbeiten. Gerade der Master qualifiziert dich zu filmwissenschaftlicher Forschung und Lehre.
Dass Filmwissenschaftler unter Festanstellung arbeiten, kommt aber eher selten vor. Oft arbeiten sie auf freiberuflicher Basis und sind damit in mehreren unterschiedlichen Bereichen tätig. So können sie Lehrveranstaltungen an Universitäten halten und gleichzeitig für die Medien arbeiten.
Gehalt
Wie bereits erwähnt kannst du als Filmwissenschaftler in einer Reihe unterschiedlicher Berufsfelder arbeiten. Entsprechend unterschiedlich fällt natürlich auch dein Gehalt aus. Für Film-Archivare kann dies von 800 Euro bis 2500 Euro brutto reichen. Mit entsprechender Berufserfahrung kann dieses Gehalt allerdings sogar auf 3000 bis 4000 Euro brutto steigen. Für Filmwissenschaftler gibt es ebenfalls lukrative Aussichten. Auch hier lässt sich zwischen 3000 und 4000 Euro verdienen. Im Durchschnitt können diese nach dem Studium ein Gehalt von 35.600 Euro erreichen.
Natürlich musst du dabei auch bedenken, dass du als Angestellter von einem geregelten Einkommen profitierst. Für Freiberufler spielen vor allen Dingen auch Kontakte eine wichtige Rolle.