Beim Medieninformatik Studium handelt es sich in der Regel um einen interdisziplinären Studiengang, der verschiedene Themen in den Bereichen Medien und Informatik abdeckt, z. B. praktische, theoretische und technische Informatik, Multimedia-Anwendungen, Mathematik, Mediengestaltung, Medientechnik aber auch Medienmanagement. Damit wirst du bestens auf die verschiedenen Einsatzbereiche für (Medien-)Informatiker vorbereitet.
Je nach Hochschule werden eigene Schwerpunkte innerhalb des Studiengangs gelegt, sodass sich die Studieninhalte von Uni zu Uni unterscheiden können.
In manchen Studienverlaufsplänen gibt es auch betriebswirtschaftliche Grundlagenkurse, um die Studierenden auch auf eventuelle Managementaufgaben vorzubereiten. Wenn dir das wichtig ist, solltest du dir die Studienverlaufspläne der jeweiligen Hochschule genau ansehen.
Im Masterstudium Medieninformatik spezialisierst du dich noch einmal mehr als im Bachelorstudium. Gleichzeitig kann aber auch Medieninformatik selbst die Spezialisierung sein, z. B. wenn du im Bachelor „nur“ Angewandte Informatik studiert hast.
Im Masterstudium Medieninformatik werden sowohl Inhalte aus der Praktischen, Technischen und Angewandten als auch der Theoretischen Informatik behandelt – immer vor dem Hintergrund der digitalen Medien. Entwicklung, Übertragung, Erzeugung und Präsentation digitaler Medien spielt ebenso eine Rolle wie auch die Vermittlung interkultureller/sozialer Kompetenzen und Soft Skills.
Typische Masterstudiengänge im Bereich Medieninformatik sind z. B. Human-Computer Interaction, Computervisualistik oder Interaktive Medien. In diesen spezialisierten Studiengängen können die Inhalte natürlich variieren. Am besten schaust du dir die Studienverlaufspläne der jeweiligen Uni im Vorfeld an.
- Theoretische Informatik
- Praktische Informatik
- Technische Informatik
- Datenstrukturen und Datenbanken
- Softwaretechnik
- Programmiertechniken
- Webdesign
- IT-Sicherheit
- Betriebssysteme
- Mathematik für Informatiker
- Digitale Medien
- Logik
- Algorithmen
- Modellierung
- Netzwerk- und Systemmanagement
- Digitale Bildbearbeitung
- Statistik für Informatiker
- Algorithm Engineering
- 3D-Computeranimation
- Nachhaltige Softwaretechnik
- Wissensmanagement
- Medienpraxis
- Interaktive Mediensysteme
Medieninformatik ist ein sehr praxisorientiertes Studium. Das bedeutet, dass du während deines Studiums (meistens im sogenannten Hauptstudium) auch ein oder zwei Praxisprojekte bearbeiten darfst. Dadurch wirst du zum einen schon besser auf den späteren Berufsalltag vorbereitet, zum anderen bearbeitest du die Projekte oft in der Gruppe, sodass auch die Teamfähigkeit geübt und verbessert wird.
Denn entgegen der weitläufigen Annahme, dass Informatiker vor allem alleine arbeiten, arbeitest du als Medieninformatiker oft in (internationalen) Teams oder zusammen mit Kunden. Daher legen die Hochschulen in der Regel auch viel Wert darauf, dass die Studierenden während ihres Studiums schon die nötigen Soft Skills und soziale Kompetenzen vermittelt bekommen.
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- Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (Abitur)
- Fachhochschulreife (Fachabitur)
- Gleichwertige Zugangsvoraussetzung
Gerade an privaten – aber auch an staatlichen – Hochschulen ist häufig auch ein Studium ohne Abitur möglich, z. B. durch eine berufliche Qualifizierung. Die genauen Voraussetzungen dafür sind allerdings auch vom jeweiligen Bundesland abhängig.
- abgeschlossenes Bachelorstudium bzw. ein erster Hochschulabschluss in einem fachverwandten Bereich (häufig wird eine bestimmte Mindestnote gefordert, z. B. 2,5 oder besser)
Aber: Es gibt auch viele Angebote im Bereich Medieninformatik Master, die zulassungsfrei sind. Falls dein Bachelorzeugnis also nicht so gut ausgefallen ist, kannst du trotzdem ein Masterstudium absolvieren, du musst nur ein bisschen suchen und evtl. flexibel in Bezug auf Hochschule und Standort sein.
Auswahlverfahren
Einige Anbieter haben auch ein hochschulinternes Auswahlverfahren, z. B. mit einem eigenen Punktesystem, durch das sie ähnlich wie bei einem NC die Bewerber/innen filtern. Solche Eignungsfeststellungstests können von Hochschule zu Hochschule anders ausfallen. Genauso kann es auch sein, dass ein bestimmtes Englischniveau verlangt wird. Andere wiederum verlangen ein Motivationsschreiben zur Bewerbung.
Achte darauf, ob es spezielle Fristen für die Bewerbung gibt! In der Regel endet die Bewerbungsfrist für das Wintersemester (Start September/Oktober) an staatlichen Unis und Fachhochschulen schon am 15. Juli, für das Sommersemester (Start März/April) schon am 15. Januar.
Bei privaten Hochschulen ist es unterschiedlich geregelt: Bei einigen kannst du dich das ganze Jahr über bewerben, die Zusagen werden nach der Reihenfolge der Bewerbungen vergeben.
Andere wiederum haben festgelegte Fristen, die aber von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sein können.
Erkundige dich also am besten frühzeitig bei den Hochschulen selbst über eventuelle Fristen!
Da das Medieninformatik Studium oft an staatlichen Universitäten und Fachhochschulen angeboten wird, kann es sein, dass du zur Studienzulassung einen NC erfüllen musst. Wie hoch der NC genau ausfällt oder ob vielleicht sogar alle Studienbewerber zugelassen werden konnten, weil es mehr Plätze als Bewerber/innen gab, recherchierst du am besten auf der Homepage der jeweiligen Uni bzw. Hochschule.
Wir geben dir hier aber ein paar Beispiele, wo der NC für Bachelorstudiengänge zuletzt lag:
Während deiner Bewerbungsphase ist es auch nicht verkehrt, dir schon Gedanken zur Finanzierung deines Studiums zu machen. In unserem Ratgeberartikel zum Thema Kosten und Studienfinanzierung findest du ausführlichere Infos dazu.
Für das Medieninformatik Studium solltest du über ein logisches und analytisches Denkvermögen verfügen, um die abstrakten Inhalte erfassen zu können. Gute Mathekenntnisse sind auf jeden Fall von Vorteil und im besten Fall hattest du vielleicht schon Informatik als Schulfach und weißt daher, was dich bei diesem Fach in etwa erwartet. Zudem solltest du ein echtes Interesse an der Thematik haben, da sich die Branche schnell verändert und ständig weiterentwickelt. Das bedeutet, dass du auch nach Ende deines Studiums nicht ausgelernt hast, sondern immer am Ball bleiben musst, um auf dem neuesten Stand zu sein.
- Dauer: 6 - 7 Semester
- Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
- integriertes Auslands- oder Praxissemester: manche Hochschulen schreiben einen Auslandsaufenthalt oder ein Praxissemester vor, bei anderen hast du die Möglichkeit, freiwillig ins Ausland zu gehen, z. B. im Rahmen eines ERASMUS-Semesters
- Dauer: 3 - 4 Semester
- Abschluss: Master of Arts (M.A.)
- teilweise ist ein Auslandssemester integriert
- Vollzeit-Studium: die häufigste Form
- Berufsbegleitendes Studium: es gibt einige Fernstudiengänge sowie vereinzelt Abend-/Wochenendstudiengänge
Wie schon erwähnt, hast du als Medieninformatiker/in sehr gute berufliche Chancen – auch mit einem Bachelorabschluss. Denn die fortschreitende Digitalisierung und Technologisierung erfordert immer mehr qualifiziertes IT-Personal. Mittlerweile kommt fast keine Firma in keiner Branche mehr ohne IT-Experten aus.
Das Einsatzgebiet ist dabei weitläufig. Nicht nur klassische IT- und Software-Unternehmen suchen Medieninformatiker/innen, auch Multimedia-Agenturen, Spiele-Entwickler, Verlagshäuser und Rundfunkanstalten sowie Unternehmensberatungen und Firmen in der Kommunikationsbranche haben Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal. Du kannst also oft entscheiden, welche Branche dich besonders reizt.
Auch deine konkrete Position ist nicht fest vorgeschrieben durch das Studium. Mögliche Jobs sind z. B.:
- Software-Entwickler/in
- Interface-Designer/in
- Web-Entwickler/in
- Games Developer
- App-Entwickler/in
- IT-Sicherheitsexpert/in
- IT-Berater/in
- Projektleiter/in
- Mediaplanung
Mit einem Master kannst du ggf. direkt noch höher einsteigen bzw. werden im Masterstudium auch oft Management-Kompetenzen vermittelt, mit denen du für eine Führungsposition qualifiziert bist. Auch arbeiten viele Absolventen der Medieninformatik als Freelancer. Dafür ist es besonders praktisch, wenn du im Studium auch schon betriebswirtschaftliche Seminare absolviert hast, da du dir dadurch das nötige Grundlagenwissen für die Selbstständigkeit aneignen konntest.
Das Klischee vom Informatik-Nerd, der in seinem Büro sitzt und den ganzen Tag alleine vor sich hin programmiert, stimmt somit nicht (immer). Denn ein großer Teil deines Berufsalltags wird aus der Zusammenarbeit mit Kolleg/innen aus anderen Teams oder mit Kund/innen bestehen.
Die Angaben zum Gehalt ist für Viele der interessanteste Part, auch wenn dieser Punkt die Entscheidung deiner Studienwahl nicht bestimmen sollte. Konkrete Angaben zu machen, ist immer schwierig, da zu viele Faktoren eine Rolle beim Gehalt spielen. Mehr Infos dazu findest du in unserem allgemeinen Ratgeberartikel zum Gehalt. Aber zusammenfassend kann man sagen, dass du als Medieninformatiker/in ganz gute Gehaltsaussichten hast – mit einem Masterabschluss sehen diese Aussichten natürlich noch einmal besser aus.
Damit du dir ein ungefähres Bild machen kannst, haben wir ein bisschen recherchiert, um dir ein paar Beispiele liefern zu können.
Aber denke dran: Diese Zahlen dienen nur zur Orientierung für deine eigenen Bewerbungsgespräche, nimm sie nicht als absolut hin!
Position | Branche | Alter & Geschlecht | Monatsgehalt (brutto) |
---|
Medieninformatiker/in | IT-Systemhäuser | 36, männlich | 3.484 Euro |
Software Entwickler/in | Werbung und PR | 34, männlich | 4.360 Euro |
Research & Development | IT-Systemhäuser | 30, männlich | 3.707 Euro |
Technical Architect SAS | Software | 36, männlich | 6.884 Euro |
Mediengestaltung 3D | Software | 28, weiblich | 2.494 Euro |
Quelle: gehalt.de
Du siehst also, dass du mit einigen Jahren Berufserfahrung rund 3.500-4.000 Euro verdienen kannst. Daher wirst du auch als Berufseinsteiger/in gute Chancen auf ein relativ hohes Gehalt haben. In unserem Ratgeberartikel zum Thema Gehalt in der Medienbranche findest du noch ausführlichere Infos dazu.