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Viele Studieninteressenten können sich nicht vorstellen, welche vielfältigen Jobs man nach einem Medienstudium aufnehmen kann. Das liegt an den dutzenden interessanten Jobmöglichkeiten in der Branche. In unserer Rubrik "Medienprofis berichten aus ihrem Beruf" gewähren viele Experten Einblicke in ihr Berufsleben.

Für das nachfolgende Interview hat sich dankenswerterweise Ulf V., Leiter Social Media bei einem großen Online-Hotelportal, Zeit genommen und berichtet aus seinem Berufsalltag.

Social Media Manager
Social Media Manager

Leitung Social Media Marketing

Ulf V.

Diplom Medienwirtschaft an der Hochschule Fresenius

Leitung Social Media Marketing bei einem Hotelportal

Interview

Lieber Herr V., mit dem Diplom in Medienwirtschaft an der Hochschule Fresenius haben Sie ja schon frühzeitig die Weichen in Richtung Medienbranche gestellt. Was reizte Sie an diesem Berufsfeld?

Mich reizte die rasante Entwicklung der digitalen Medien.

Medien bestimmen unser Leben. Sie beschäftigen uns mehr als 80% unserer Tageszeit. Diesen Einfluss von Medien auf die Menschen zu nutzen, ist spannend und sehr facettenreich. Von Kino, Fernsehen über Zeitschriften bis Internet bietet die Medienlandschaft viele Einstiegsmöglichkeiten für spannende Jobs.

Mich reizte die rasante Entwicklung der digitalen Medien. Der Mediendschungel ist durch Internet und Smartphones extrem komplex geworden. Alte Marketingmodelle werden durch eine neue Art von Konsumenten außer Kraft gesetzt. Neue Modelle müssen erfunden werden. Ein Resultat dieser neuen Komplexität ist das Feld „Social Media“ – Medien werden (gewollt und ungewollt) zu Dialogmedien und Unternehmen müssen lernen, mit dieser neuen Dimension umzugehen.

Wie sah Ihr Werdegang nach dem Studienabschluss aus? Sind Sie der Medienbranche treu geblieben? Und was waren die typischen Einstiegsjobs Ihrer Kommilitonen?

Viele meiner Kommilitonen sind tatsächlich auch als Trainee in die Mediaplanung eingestiegen.

Klassisch über ein Praktikum habe ich den ersten Einstieg gemacht. Dort konnte ich mich erstmal orientieren – was interessiert mich, was nicht? Danach war für mich klar: Ich will mehr über das Medium Online wissen. Der nächste Schritt war eine Traineestelle bei einer großen Media-Agentur. Dort habe ich das Handwerk „Online Mediaberater“ gelernt und viele Kontakte geknüpft. Dies ebnete den Weg, um auf Firmenseite das Thema Social Media zu entwickeln.

Viele meiner Kommilitonen sind tatsächlich auch als Trainee in die Mediaplanung eingestiegen. Dieser Einstieg ist vor allem für unentschlossene sinnvoll, denn man lernt eine Menge über „Medienwirtschaft“. Danach ist es völlig offen, ob man in eine Kreativagentur geht, auf Firmenseite arbeitet, bei einem Medium einsteigt oder selbstständig wird.

Viele Kommilitonen sind ganz andere Wege gegangen:

  • Ein Kommilitone ist über ein Praktikum in Peking bei einer Eventagentur in Shanghai gelandet und hat dort Events für große Autohersteller geplant und durchgeführt. Mittlerweile arbeitet er auf Unternehmensseite in Singapur.
  • Ein weiterer Kommilitone hat über seine Selbständigkeit als Designer/Digital Planner eine eigene Agentur aufgebaut. Auch das ist möglich, wenn man früh die praktische Anwendung seiner Fähigkeiten übt.
  • Einer der wenigen, der nicht den Medien treu geblieben ist, ist ein Kommilitone, der nach dem Studium als Assistent der Geschäftsführung einer großen Spedition sein Faible für Controlling gefunden hat. Er ist nun für einen Controlling-Bereich im Unternehmen zuständig.
Kommen wir zu Ihrem Beruf: Mittlerweile sind Sie Leiter für das Social Media Marketing bei einem der größten Hotelportale. Was beinhaltet Ihr Job?

Als Leiter des Teams muss ich alle Fäden zusammenhalten und im Unternehmen weiterspinnen. Hier sind Kommunikation, analytische Kompetenz und Kreativität gefragt.

„Social Media“ ist zunächst mal ein Kunstbegriff, der stark von Agenturen geprägt wurde, die eine zusätzliche Dienstleistung verkaufen wollen. Dahinter steckt eigentlich, dass sich durch Internet und Smartphones das Konsumentenverhalten wesentlich verändert. Der Konsument ist immer und überall mit seinen Freunden und seiner Peergroup vernetzt – das alte Modell Marketingtrichter (oben viele Leute auf mein Produkt aufmerksam machen, dann bleiben unten genug Kunden übrig) hat ausgedient. 

Diese Veränderung ist die Basis meiner Arbeit: Wie kann ich die Unternehmenswertschöpfung mit Social Media verbessern? Wir entwickeln Strategien und leiten Maßnahmen ab, die in verschiedenen Unternehmensbereichen umgesetzt werden. Es gibt hier Schnittpunkte quer durch alle Abteilungen. Angesiedelt sind wir im Marketing und arbeiten eng mit dem digitalen Marketing, Unternehmenskommunikation und Brandmarketing zusammen.

Social Media umfasst hier grob drei Themenfelder:

  • Community Management umfasst alle Aktivitäten zum Aufbau und zur Pflege von Communities auf verschiedenen Plattformen sowie Serviceanfragen und Open Innovation. 
  • Campaign Management – hier geht es um die Steuerung von spezifischen Social Media Kampagnen und ganzheitliche Marketingkampagnen mit Social Media zu verbinden.
  • Product Management umfasst alle Aktivitäten der internen Produktentwicklung (Weiterentwicklung der Website mit Social Media) sowie der externen Produktentwicklung (Anwendungen für Drittplattformen wie Facebook).

Als Leiter des Teams muss ich alle Fäden zusammenhalten und im Unternehmen weiterspinnen. Hier sind Kommunikation, analytische Kompetenz und Kreativität gefragt. Die Entwicklungen bei digitalen Medien ist rasant. Diese müssen analysiert und zu neuen Konzepten verarbeitet werden, die einen messbaren Impact auf die Unternehmenswertschöpfung haben. Diese Aufgabe ist für der ideale Mix zwischen Kreativität und Unternehmertum.

In diesem Bereich ist man auf Partner, Berater und Agenturen angewiesen. Der Austausch mit anderen branchenfremden Unternehmen ist wichtig. Ich pflege ein großes Netzwerk, um mich jederzeit mit meinen Kollegen in anderen Branchen/Unternehmen austauschen zu können.

Kein Tag ist wie ein anderer im Bereich Social Media – das ist das Spannende an diesem Job!

Wenn jemand den gleichen Karriereweg wie Sie einschlagen möchte – was würden Sie ihm raten?

Wenn ihr jetzt vor der Wahl eines Studiums steht, würde ich euch raten, ein breites Grundstudium zu wählen. BWL und Medien ist zum Beispiel eine gute Grundlage.

Es gibt in meinem Bereich keinen vorgegebenen Weg. Gerade im Medienbereich gibt es viele „Quereinsteiger“. Wer in den Bereich Social Media mit aller Willenskraft möchte, wird es einfach haben, dort hinzukommen.

Wenn ihr jetzt vor der Wahl eines Studiums steht, würde ich euch raten, ein breites Grundstudium zu wählen. BWL und Medien ist zum Beispiel eine gute Grundlage. Um schnell eine Expertise aufzubauen, empfiehlt es sich, sich dem Thema gezielt zu nähern, indem man selbst aktiv wird: Sucht euch ein Praktikum in diesem Bereich und/oder lest euch in das Thema ein. Es gibt eine große Menge an freier Lektüre im Netz.

Mein Tipp: „Done is better than perfect.” (Marc Zuckerberg) – Loslegen und Machen, dann läuft der Karriereweg von alleine!

Lieber Herr V., vielen Dank für diesen interessanten Einblick in Ihren Beruf!

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